Home / Lernen am PKG / Pädagogisches Profil / Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
Die Gesamtlehrerkonferenz, der Elternbeirat und die Schulkonferenz haben im Anschluss an eine gemeinsame Vorarbeit von Eltern und Lehrern Orientierungen und Leitlinien für eine gelingende Erziehungspartnerschaft an unserer Schule beschlossen.
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft am Paul-Klee-Gymnasium
Eine Arbeitsgruppe aus Eltern und Lehrkräften hat auf der Basis der Befragung der Elternvertreter und des Lehrerkollegiums Zielsetzungen einer Erziehungspartnerschaft beraten und formuliert. Neben den Voraussetzungen für das Gelingen der Zusammenarbeit wurden auch die wechselseitigen Erwartungen aneinander geklärt. Der Elternbeirat und die Gesamtlehrerkonferenz haben abschließend die folgenden Leitsätze beschlossen und möchten auf diese Weise zum Gelingen der Zusammenarbeit im Rahmen der Erzieungspartnerschaft beitragen.
Einleitende Worte zum Thema
Die Schule ist neben dem Elternhaus der wichtigste Lern- und Erziehungsort. Auch wenn die erste Erziehungsverantwortung bei den Eltern liegt: das Zusammenwirken von Eltern und Schule ist eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Persönlichkeitsentwicklung. Nur wenn Eltern und Schule konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten, kann in einer Zeit voller Gefährdungen und Herausforderungen die Begleitung der jungen Menschen bei der Ausbildung und Einübung von Selbstständigkeit, Sozial- und Eigenverantwortung gelingen. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft bedeutet dabei, dass Eltern und Lehrkräfte sich über Ziele der Erziehung und Bildung von Kindern austauschen und sich immer wieder über den weiteren Weg abstimmen, sich mit gegenseitigem Vertrauen, mit Wertschätzung der Personen sowie in Fairness, Offenheit und Neugierde begegnen. Mitentscheidend für das Gelingen dieser Partnerschaft ist, dass Klarheit über die jeweils andere Rolle und die spezifischen Kompetenzen von Eltern und Lehrkräften besteht.
Wir wünschen uns, dass Eltern und Lehrer gemeinsam Verantwortung tragen für das Wohlergehen und die Zufriedenheit aller am Schulleben Beteiligten.
Kommunikation
1. Konkrete Ausgestaltung
1.1 Grundvoraussetzungen
Alle Gespräche sollen in gegenseitiger Wertschätzung geführt werden. Nur so ist ein sachlicher und offener Aus-tausch möglich, der nicht von Emotionen und Unsachlichkeit geprägt ist. Dazu gehört selbstverständlich auch ein offener Umgang mit Kritik an und von allen Beteiligten. Es soll konstruktive Kritik geübt werden, die eine Lösung ermöglicht – keine Kritik um der Kritik willen. Um eine solche Atmosphäre zu schaffen, ist es notwendig, einen geschützten Ort für ein Gespräch zu finden und auch einen individuellen Zeitrahmen festzulegen. Ernsthafte Gespräche über wichtige Themen machen an „lauten“ Orten z. B. wenig Sinn, umfangreichere Probleme lassen sich nicht im Vorübergehen klären. Dort, wo Gespräche schwierig sind, empfehlen wir die Moderation durch eine/n Dritten.
1.2 Ziele
Ziel dieser Art der Kommunikation ist es, im wahrsten Sinne des Wortes „im Gespräch zu bleiben“, d. h. den anderen besser kennen und verstehen zu lernen. Das führt sicherlich auch dazu, Missverständnissen vorzubeugen und ggf. auszuräumen.
1.3 Gelegenheiten
Neben den bekanntesten Terminen wie Elternabende und Elternsprechtage bieten sich alle schulischen Veranstaltungen für einen Gedankenaustausch zwischen Lehrern und Eltern oder zumindest für eine Kontaktaufnahme an. Eine ungezwungene Atmosphäre ist oftmals eine gute Gelegenheit für ein erstes Gespräch und erleichtert bei konkreten Problemen das gegenseitige Aufeinanderzugehen.
1.4 Maßnahmen
Bei konkreten Problemen sollten Lehrer und/oder Eltern direkt die Initiative ergreifen, aufeinander zu gehen und sich informieren. Vor einem Gespräch zwischen Lehrern und Eltern muss klar sein, wer welche Befugnisse und Kompetenzen hat, damit klar ist, welche Ziele/Vereinbarungen überhaupt erreichbar sind und welche nicht. Bei betimmten Themen macht es unter Umständen Sinn, den/die SchülerIn zu beteiligen – sicherlich nicht bei allen Themen, aber wir möchten es durchaus als neue „Gesprächsform“ anregen.
2. Erreichbarkeit
2.1 Allgemeines
Zum Thema „Erreichbarkeit“ gehört natürlich zuallererst, dass sowohl von Lehrer- als auch von Elternseite eine problemlose Kontaktaufnahme möglich ist. Bei Gesprächsbedarf aller Art sollte die Kontaktaufnahme möglichst zeitnah (frühzeitig und rechtzeitig) erfolgen. Bei der Terminabsprache setzen wir bei allen Beteiligten ein gewisses Maß an Flexibilität voraus.
2.2 Maßnahmen
Jede Lehrkraft legt zu Beginn des Schuljahres fest, wie sie von Eltern erreicht werden kann (E-Mail, Telefon oder Sprechstunde). Sie informiert die Eltern auf den Elternabenden über diese Kontaktmöglichkeiten. Das Rektorat führt eine entsprechende Liste und kann den Eltern bei Bedarf darüber Auskunft geben. Gute Erfahrungen haben viele Klassen in den vergangenen Jahren mit E-Mail-Verteilern gemacht; außerdem wird zu Beginn jedes Schuljahres eine Telefonkette festgelegt, so dass auch die Eltern gut Kontakt untereinander aufnehmen können.
3. Verbindlichkeit
3.1 Allgemeines
Wir gehen davon aus, dass bei allen wichtigen Gesprächen zwischen Lehrern und Eltern konkrete Vereinbarungen getroffen werden, an die sich alle Beteiligten halten und die sie umsetzen. Regelmäßige Feedbacks fördern eine erfolgreiche Kommunikation.
3.2 Maßnahmen
Es wird empfohlen, den Inhalt wichtiger Gespräche und die getroffenen Vereinbarungen schriftlich festzuhalten und auch zum Gegenstand evtl. folgender Gespräche zu machen.
Verantwortungsbereiche
Sowohl Eltern als auch Lehrkräfte legen Wert darauf, dass ihre Autonomie im eigenen Verantwortungsbereichen respektiert wird. Es ist deshalb wichtig, sie deutlich zu formulieren und gegeneinander abzugrenzen.
Verantwortung der Lehrer | Verantwortung der Eltern |
a) In der Schule Lehrer sind für die Vermittlung fachlicher und sozialer Kompetenzen im Unterricht verantwortlich Lehrer unterstützen die Kinder bei der Entwicklung und Erweiterung dieser Kompetenzen Lehrer schaffen günstige Voraussetzungen für schulisches Lernen b) Umgang mit den SchülerInnen Lehrer zeigen ein sensibles Interesse an Lebensbedingungen und Erfahrungen der SchülerInnen Lehrer beobachten die Entwicklung des einzelnen Kindes Lehrer geben Eltern und SchülerInnen Rückmeldungen über den Leistungsstand und das Verhalten Lehrer bemühen sich, ihre Handlungen transparent zu machen Lehrer erfüllen neben dem Bildungsauftrag auch ihren Erziehungsauftrag Lehrer fördern die Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft durch positive Rückmeldungen c) Kooperation mit den Eltern Lehrer zeigen eine grundsätzliche Bereitschaft, die Sicht der Eltern auf ihr Kind ernst zu nehmen Die Lehrer informieren Eltern zeitnah über Leistungsprobleme und Fehlverhalten. |
a) Zu Hause Eltern sorgen für gute Lernbedingungen (Arbeitsplatz etc.) Eltern achten auf einen verantwortungsvollen Umgang ihrer Kinder mit Medien. Eltern unterstützen ihre Kinder bei der Entwicklung und Erweiterung sozialer und personaler Kompetenzen und nehmen ihren Erziehungsauftrag wahr. b) Umgang mit ihren Kindern Eltern sorgen für einen schulgerechten Start in den Tag Eltern haben Interesse an schulischen Erlebnissen und Belangen Eltern bemühen sich um eine realistische Einschätzung ihres Kindes. Eltern machen den Kindern deutlich, welche Verhaltensweisen in der Schule erwartet werden (z. B. Umgangston, Sozialverhalten…) Eltern sind sich darüber bewusst, dass ihre Haltung der Schule gegenüber für ihre Kinder prägend ist. c) Kooperation mit den Lehrern Eltern zeigen eine grundsätzliche Bereitschaft, die Sichtweise der Lehrer ernst zu nehmen (z. B. in Konfliktsituationen) Eltern nutzen die Chancen und Gelegenheiten zum Austausch (Elternabende, schulische Veranstaltungen…) |
Wir hoffen mit diesen Hinweisen eine Grundlage für gelingende Gespräche zwischen Lehrkräften und Eltern zu schaffen und wünschen allen, dass diese gemeinsame Basis die Zusammenarbeit im Interesse des Kindes erleichtert und zum Erfolg führt.
Aktuelle Beiträge